Eine Kohlenmonoxidvergiftung tritt auf, wenn sich Kohlenmonoxid in Ihrem Blutkreislauf ansammelt. Wenn zu viel Kohlenmonoxid in der Luft ist, ersetzt Ihr Körper den Sauerstoff in Ihren roten Blutkörperchen durch Kohlenmonoxid. Dies kann zu schweren Gewebeschäden oder sogar zum Tod führen.
Kohlenmonoxid ist ein farb-, geruch- und geschmackloses Gas, das durch die Verbrennung von Benzin, Holz, Propangas, Holzkohle oder anderen Brennstoffen entsteht. Unsachgemäß belüftete Geräte und Motoren, insbesondere in dicht verschlossenen oder geschlossenen Räumen, können zu einer gefährlichen Ansammlung von Kohlenmonoxid führen.
Wenn Sie glauben, dass Sie oder jemand, mit dem Sie zusammen sind, eine Kohlenmonoxidvergiftung haben könnten, gehen Sie an die frische Luft und suchen Sie einen Notarzt auf.
Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung
Die Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung sind sehr vielfältig und reichen je nach Schweregrad der Vergiftung von Schwindel über Kopfschmerzen bis hin zu Übelkeit. Bei anhaltenden Vergiftungen werden auch regelmäßig sehr starke Kopfschmerzen und Verwirrtheitszustände beobachtet.
Die drastische Sauerstoffunterversorgung (Hypoxie) führt bei schweren CO-Intoxikationen oft innerhalb kürzester Zeit zu Bewusstlosigkeit und Tod.
Die Schwere einer Kohlenmonoxidvergiftung hängt in erster Linie von der Menge (CO-Konzentration) und der Dauer der Inhalation ab. Zudem sind bestimmte Personengruppen (insbesondere Herzkranke oder Kinder) oft empfindlicher.
Fälschlicherweise wird oft darauf hingewiesen, dass eine Kohlenmonoxidvergiftung zu einer Blaufärbung der Haut (Zyanose) führt. Da die Verflechtung von Hämoglobin und Kohlenmonoxid jedoch rosa erscheint, ist bei stärkerer CO-Vergiftung eine rosigere Verfärbung der Haut möglich.
Toxizität von Kohlenmonoxid
Kohlenmonoxid ist ein äußerst gefährliches Atemgift, das eingeatmet wird. Das eingeatmete Kohlenmonoxid gelangt dann über die Lunge in die Blutbahn, wo es sich an das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen anlagert, genau dort, wo normalerweise Sauerstoff gebunden wird.
Da die Bindung von Kohlenmonoxid an Hämoglobin deutlich stärker ist als die von Sauerstoff (bis zu 300-fach höhere Affinität), bedeutet dies, dass die roten Blutkörperchen nicht mehr ausreichend Sauerstoff transportieren können.
Außerdem funktionieren die noch freien Sauerstoffbindungsstellen des Hämoglobins nur noch eingeschränkt. Sie binden zwar noch Sauerstoff, geben den Sauerstoff aber nur schwer wieder ab.
Je nachdem, wie viel Kohlenmonoxid über einen bestimmten Zeitraum eingeatmet wurde, können die unterschiedlichsten Symptome auftreten, von Kopfschmerzen über Schwindel bis hin zu grippeähnlichen Symptomen. Werden größere Mengen Kohlenmonoxid eingeatmet, wirken sich diese stark auf das zentrale Nervensystem und das Herz aus und führen schließlich zum Erstickungstod.
Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über mögliche Symptome und den Verlauf einer Kohlenmonoxidvergiftung in Abhängigkeit von der CO-Konzentration und der Einwirkungsdauer:
Wert in ppm Wert % Dauer und Verlauf der Vergiftung
30ppm 0,003 % MAK-Wert in Deutschland (max. zulässige Konzentration am Arbeitsplatz)
200ppm 0,02 % Leichte Kopfschmerzen innerhalb von 2-3 Stunden
400ppm 0,04 % Stirnkopfschmerzen innerhalb von 1-2 Stunden
800ppm 0,08 % Schwindel, Übelkeit und Gliederzucken innerhalb von 45 Minuten
1600ppm 0,16 % Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit innerhalb von 20 Minuten
3200ppm 0,32 % Schwindel, Übelkeit und Kopfschmerzen innerhalb von 5-10 Minuten
6400ppm 0,64 % Schwindel und Kopfschmerzen innerhalb von 1-2 Minuten
12800ppm 1,28 % Bewusstlosigkeit und Tod innerhalb von 1-3 Minuten
Bereits bei einem COHb-Gehalt (Kohlenmonoxidgehalt des Hämoglobins in Prozent) im Blut von 25 % treten erste Vergiftungssymptome wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit auf und ab einem COHb-Gehalt von 50 % Bewusstlosigkeit. Ab 60 % COHb tritt Bewusstlosigkeit und anschließend Tod durch Ersticken ein.
Zu beachten ist in diesem Zusammenhang, dass bereits bei einer Konzentration von 660 ppm (parts per million) Kohlenmonoxid in der Atemluft die Hälfte des Hämoglobins blockiert ist. In Prozent ausgedrückt entspricht dies einer CO-Konzentration von 0,066 %.
Was verursacht das Austreten von Kohlenmonoxid?
Kohlenmonoxid entsteht, wenn Brennstoffe wie Gas, Öl, Kohle und Holz nicht vollständig verbrennen.
Das Verbrennen von Holzkohle, fahrende Autos und der Rauch von Zigaretten erzeugen ebenfalls Kohlenmonoxidgas.
Gas, Öl, Kohle und Holz sind Brennstoffquellen, die in vielen Haushaltsgeräten verwendet werden, darunter:
- Kessel
- Gasbrände
- Zentralheizungssysteme
- Wasserkocher
- Herde
- offene Feuer
Falsch installierte, schlecht gewartete oder schlecht belüftete Haushaltsgeräte wie Herde, Heizungen und Zentralheizungsboiler sind die häufigsten Ursachen für eine versehentliche Exposition gegenüber Kohlenmonoxid.
Das Risiko einer Kohlenmonoxidbelastung durch tragbare Geräte kann auch in Wohnwagen, Booten und Wohnmobilen höher sein.
Andere mögliche Ursachen einer Kohlenmonoxidvergiftung sind:
- verstopfte Abzüge und Schornsteine – dies kann verhindern, dass Kohlenmonoxid entweicht und gefährliche Werte erreichen kann
- Verbrennen von Kraftstoff in einem geschlossenen oder unbelüfteten Raum – zum Beispiel das Betreiben eines Automotors, eines benzinbetriebenen Generators oder Grills in einer Garage oder eines defekten Boilers in einer geschlossenen Küche
- defekte oder verstopfte Autoauspuffanlagen – ein Leck oder eine Verstopfung im Auspuffrohr, beispielsweise nach starkem Schneefall, kann zu einer Ansammlung von Kohlenmonoxid führen
- Farbdämpfe – einige Reinigungsflüssigkeiten und Farbentferner enthalten Methylenchlorid (Dichlormethan); Diese Substanz wird vom Körper zu Kohlenmonoxid abgebaut
- Rauchen von Shisha-Pfeifen in Innenräumen – Shisha-Pfeifen verbrennen Holzkohle und Tabak, was in geschlossenen oder unbelüfteten Räumen zu einer Ansammlung von Kohlenmonoxid führen kann
Kohlenmonoxidvergiftung behandeln
Holen Sie ärztlichen Rat von Ihrem Hausarzt ein, wenn Sie glauben, dass Sie niedrigen Kohlenmonoxidkonzentrationen ausgesetzt waren.
Gehen Sie sofort zu Ihrer örtlichen Notaufnahme, wenn Sie glauben, dass Sie hohen Konzentrationen ausgesetzt waren.
Ihre Symptome weisen oft darauf hin, ob Sie eine Kohlenmonoxidvergiftung haben, aber ein Bluttest bestätigt die Menge an Carboxyhämoglobin in Ihrem Blut. Ein Wert von 30 % weist auf eine starke Exposition hin.
Menschen, die rauchen, können oft höhere Carboxyhämoglobinwerte im Blut haben, was die Interpretation der Ergebnisse manchmal erschweren kann.
Eine leichte Kohlenmonoxidvergiftung erfordert normalerweise keine Krankenhausbehandlung, aber es ist trotzdem wichtig, dass Sie ärztlichen Rat einholen.
Ihr Haus muss auch auf Sicherheit überprüft werden, bevor jemand zurückkehrt.